Vorsingtraining – Auftrittstraining – Klassenstunde – Open Class

Die Klassenstunden/ Auftrittstraining sind die Gelegenheit, um sich mit dem Umgang mit dem Stress (Anspannung), der „Auftrittsangst“ und dem Lampenfieber auseinanderzusetzen und Techniken für den Bühnenauftritt zu erlernen. Je öfter man das macht, desto mehr gewöhnt man sich an diese außergewöhnliche Situation und kann dann den Umgang mit der eigenen Stimme wieder besser steuern. Es kommt an dieser Stelle darauf an, dass man die Leistungen, die man in der geschützten Gesangsstunde mit Leichtigkeit bringt, auch unter Druck abrufen kann. Das gelingt nicht immer und ist zudem auch von der individuellen Tagesform abhängig. Manchmal gelingt es einem punktgenau den momentanen Leistungsstand abzurufen, manchmal schlägt einem die Nervosität so ein „Schnippchen“ das der Atem einfach nicht „runtergehen“ will und der Hals zugeht. Die Stimme wird eng und klingt angestrengt. Es kann aber auch geschehen, dass Studierende einfach über sich hinauswachsen und alle sehen sich überrascht von einem Entwicklungssprung. Das zuverlässige Abrufen der eigenen Leistung ist zum großen Teil aber eine reine „Trainingsfrage“. Ist dieser Teil (die Baustelle) der Aufführungspraxis abgesichert, kann man sich den musikalischen/interpretatorischen Themen zuwenden. Zudem soll hier auch der Umgang mit dem musikalischen Partner (hier die Pianistin) und dem Publikum erlernt werden. Teilnehmende werden rasch feststellen, dass dies ein weites und spannendes Feld ist und das es wirklich Spaß macht sich hier auszuprobieren! Hier stehe ich den angehenden Qualitätssängern und Gesangsschülern mit Tipps und Hinweisen zur Seite und coache Sie für ihre Vorsingen und Auftritte. In den gemeinsamen Vortragsstunden können wir durch Zuhören und Zusehen voneinander lernen. Es ist auch für mich als Lehrerin eine große Chance, die Studierenden im wahrsten Sinne des Wortes von einer anderen Seite kennen zu lernen. Hier kann ich in den Abstand zu ihnen gehen, was dazu beiträgt, sie noch besser erkennen zu können. Da fallen einem ganz andere Dinge am eigenen Schüler auf als sonst. Mit diesen Erkenntnissen kann ich dann wiederum im Einzelunterricht noch differenzierter auf jeden Einzelnen von meinen SchülerInnen eingehen um ihre sängerische Entwicklung weiter voran zu bringen.
Berlin, den 14.12.2017
Beate Gracher-Strodthoff
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